Wachtberg, 22.02.2023. Die SPD-Fraktion in Wachtberg ergreift die Initiative und wird in den Haupt- und Finanzausschuss der Gemeinde einen Beschlussvorschlag einbringen, „die Nutzung von Stecker-Solaranlagen zu fördern“.

In vielen Kommunen der Bundesrepublik wird dies bereits praktiziert: Die Förderung von Stecker- Solaranlagen ist in der Nachbarschaft von Wachtberg und in NRW schon weit verbreitet, z.B. in Swisttal, Rheinbach oder Bonn. Den Vogel schießt das Land Mecklenburg-Vorpommern mit einer Förderung von bis zu 500 € ab. Wer sich über das Thema informieren möchte, dem sei die Verbraucherzentrale NRW empfohlen (www.verbraucherzentrale.nrw).

Kurz gesagt handelt es sich dabei um eine kleine Solaranlage mit einer maximalen Einspeiseleistung von zurzeit 600 Watt in das häusliche Stromnetz. Dadurch wird der Strombezug vom Energieversorger reduziert und klimaneutral gestellt.

Balkonkraftwerk im Einsatz Foto: SPD-Wachtberg

Die gesamte Fördersumme für die Gemeinde soll zunächst 10.000 € betragen. Die Förderhöhe für eine Einzelmaßnahme ist in zwei Stufen gestaffelt. Anlagen mit einer Einspeiseleistung von mindestens 250 Watt bis 400 Watt sollen 100 €, solche über 400 Watt bis maximal 600 Watt 200 € Zuschuss erhalten. Aktuell erhält nur einen Zuschuss von 100 €, wer die Anlage bei TINKS kauft und Kunde der enewa ist.

Die Anlage muss beim örtlichen Netzbetreiber und der Bundesnetzagentur im Marktstammdatenregister (MaStR) angemeldet werden. In vielen Fällen wird dies auch vom Anbieter der Anlagen übernommen. Nach dem Kauf und der Installation ist dies für die Auszahlung der Fördersumme bei der Gemeinde nachzuweisen.

Seit Januar 2023 sind solche Anlagen von der Mehrwertsteuer befreit. Je nach Ertrag geht man von einer Amortisation in sechs bis acht Jahren aus. Laut Pressemeldungen gibt es Bestrebungen, den Hausanschluss in Zukunft noch weiter zu vereinfachen und die Bagatellgrenze für die Einspeisung ins Hausnetz auf 800 Watt anzuheben. Klaus Müller, Chef der Bundesnetzagentur, spricht sich dafür aus, den Schuko-Stecker für Photovoltaik-Balkonmodule zu tolerieren. Für den teureren Wieland-Stecker, wie er derzeit noch in der entsprechenden VDE-Norm gefordert wird, aber nicht vorgeschrieben ist, sieht er keine Notwendigkeit.

Die gesetzliche Anpassung dieser Normen wird zwar noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Aber schon jetzt schützen Stecker-Solaranlagen das Klima und schonen den Geldbeutel. Eine kommunale Förderung auch in Wachtberg ist daher in unser aller Interesse.

Michael Mertes, SPD-Fraktion Wachtberg