„Wachtberger Polit-Talk fand ohne CDU-Kandidat Swen Christian statt“
Dies ist die Überschrift eines GA-Artikels, der in der heutigen Ausgabe erschienen ist.
Die Leserin ist überrascht. Der CDU-Kandidat wurde „offensichtlich“ irgendwie benachteiligt. Da möchte Leserin wissen, was wohl dahintersteckt.
In der Sub-Headline steht dann – sozusagen als Verstärkung des Frames- „Während sich Sabine Groth und Oliver Henkel gemeinsam im Köllenhof den Fragen stellten, blieb Swen Christian außen vor.“
Was für ein „Schurkenstück“ der fünf beteiligten Parteien / Wählervereinigungen im Kommunalwahlkampf. Das muss dringend skandalisiert werden, zumal die Leserin im Weiteren prominent und auf einer halben Seite dargestellten Artikel entnehmen kann, dass die Tür – nur bei Swen Christian, der ja neben seiner ohnehin scheren Aufgabe als Beigeordneter auch noch seit über einem Jahr den Bürgermeister vertreten muss – immer offen ist.
Nun ist es „journalistische Sorgfaltspflicht“, zwei (!!!) Tage vor der anstehenden Kommunalwahl dies in aller Deutlichkeit anzuprangern und dem unterdrückten Kandidaten die Chancen bei dieser Wahl zu erhöhen.
Die böswillige Leserin mag jetzt einschieben, „Äh, was soll das, es war eine Wahlveranstaltung der zwei Kandidaten, um für sich zu werben.“ Natürlich lädt man dazu den Mitbewerber nicht auf das Podium ein. Das hat der CDU-Kandidat ebenfalls nicht bei seinen Veranstaltungen gemacht. Was ja auch ganz natürlich ist, oder liegen in den Geschäftsräumen des Bonner GA die „Bonner Rundschau“, oder die „Express“ aus?
Was muss die Konsequenz sein?
Mich haben bereits einige Mitstreiter angerufen und mitgeteilt, dass sie den GA sofort kündigen wollen, ich halte das nicht für die richtige Lösung, denn gerade durch die ständigen Rückgänge bei den Konsumenten der Printmedien ist halt die journalistische Qualität rückläufig, es besteht aus Kostengründen bei immer geringer werdendem Personal die Notwendigkeit eine volle Zeitung auszuliefern. Und da zählt halt: „Skandal sells“, auch wenn da gar keinen Skandal gibt. Es ist vielleicht traurig, aber wir leben nun mal in einer Zeit, wo Eein Bankräuber mehr Geld mit seinem Exklusivinterview über seinen Bankraub verdient, als mit dem Bankraub selber
Deshalb meine Konsequenz: GA-Abo behalten, schreibt lieber Leserbriefe, ich darf es leider nicht, bzw. mein Leserbrief würde nicht veröffentlicht, da ich ein Ratsmitglied bin.
So kann halt diesmal die Wachtberger CDU die Sektkorken ob dieses Artikels knallen lassen, ich persönlich bin mir nicht sicher, wie dieser „Artikel“ zustande gekommen ist, ja er ist erbärmlich, denken wir lieber nicht darüber nach, wie es zu ihm gekommen ist.