Wachtberg, 7. März. Bis 2035 will Wachtberg klimaneutral sein – aber wo stehen wir aktuell und was müssen wir im nächsten Jahr erreicht haben? Bisher wissen wir das nicht. Obwohl sich alle Fraktionen einig sind, dass wir auch in Wachtberg die Energie- und Mobilitätswende voranbringen müssen, gibt es dazu praktisch keine konkreten Zahlen. Und auch in diesem Politikfeld gilt: Was man nicht messen kann, kann man nicht lenken. Daher schlagen wir die Nutzung einer innovativen Software vor, als Kompass für die Klimapolitik unserer Gemeinde.

Zwei zentrale Säulen des Klimaschutzes auch in Wachtberg sind die Energie- und die Mobilitätswende. Nicht zuletzt der Krieg Putins gegen die Ukraine hat gezeigt, dass die Selbstversorgung mit erneuerbaren Energien und die Abkehr vom Verbrennungsmotor klima- und sicherheitspolitisch notwendig sind. Die SPD-Wachtberg hat dazu in ihren Leitlinien für das kommunalpolitische Handeln auf dem Weg zur Klimaneutralität einige konkrete Vorschläge gemacht.

Es wäre aus unserer Sicht sinnvoll, die politische Debatte zu diesem Thema auf der Grundlage von Fakten zu führen. Zentral wäre zu wissen, wie viel CO2-Äquivalente in Wachtberg pro Jahr erzeugt werden und wie viel an erneuerbaren Energien auf dem Gemeindegebiet generiert wird. Die aktuellen öffentlich verfügbaren Zahlen stammen aus dem integrierten Klimaschutzkonzept für die ILEK-Region Rhein-Voreifel von 2012. Es ist weder für die politischen Diskussion im Rat noch für die Beteiligung der Bevölkerung sinnvoll, mit 10 Jahre alten Zahlen zu arbeiten.

Aus diesem Grund hat die SPD-Fraktion im Gemeinderat einen Antrag eingereicht, in dem die Verwaltung gebeten wird, eine Software zur Berechnung der aktuellen CO2-Äquivalente zu testen. Die Verwendung der Software „Klimaschutzplaner“ kann die Erstellung von Energie- und CO2-Bilanzen für Kommunen ganz wesentlich erleichtern und ermöglicht damit auch Vergleiche zwischen Kommunen zur besseren Einordnung der eigenen Fortschritte. Die Software hilft bei der Identifikation von wichtigen Projekten in der Kommune und hat sich in der Praxis vielfach bewährt. Die Nutzung der Software und die notwendigen Fortbildungen für das Personal sind kostenlos, da das Land NRW über eine Lizenz verfügt.

Unser Antrag wird am 8.3.2022 im Ausschuss für Umwelt, Klimaschutz und Mobilität beraten. Wir sind der Überzeugung, dass der Klimaschutzplaner der Kompass ist, der uns in Wachtberg dabei hilft, klimapolitisch Kurs zu halten.