Es ist wieder soweit. 210 Viertklässler haben am letzten Schultag vor den Sommerferien ihre Grundschule in Wachtberg verlassen, um nach den Sommerferien einen neuen Lebensabschnitt in einer weiterführenden Schule zu beginnen. Damit werden die meisten von ihnen auch Wachtberg den Rücken kehren und jeden Morgen nach Bonn oder Meckenheim pendeln. Täglich machen sich übrigens rund 1100 Wachtberger Kinder und Jugendliche auf den Weg.

Eine anstrengende, aufregende, vielleicht auch frustrierende Zeit liegt hinter den Kindern und ihren Eltern. Welche Empfehlung bekommt mein Kind? Welche der vielen Schulen in der Umgebung ist die richtige? Wie belastend ist das Bewerbungsgespräch an der Wunschschule? Was passiert, wenn wir eine Absage bekommen? Und auch so mancher Lehrer hat schon unangenehme Momente erlebt, wenn die Vorstellungen von Elternhaus und Schule über die Eignung für eine bestimmte Schulform nicht übereinstimmen.

Trotz des großen Angebots an weiterführenden Schulen kann es schwierig sein, mit der Schulformempfehlung in der Hand die richtige Wahl zu treffen und dort einen Platz zu bekommen. In Wachtberg selbst gibt es eine Hauptschule. In Meckenheim stehen am Campus eine Hauptschule, eine Realschule und ein Gymnasium zur Verfügung. Im Raum Bonn sind acht Gymnasien, zwei Gesamtschulen, eine Realschule und eine Hauptschule mehr oder weniger gut erreichbar.

Knapp 30 Wachtberger Kinder wurden für das kommende Schuljahr an der Hans-Dietrich-Genscher-Schule angemeldet, deren Arbeit an dieser Stelle ausdrücklich gewürdigt werden soll. Als Profilierte Hauptschule mit Basis- und Erweiterungsklassen steht sie auch Schülerinnen und Schülern mit anderen Grundschulempfehlungen offen und kann nach erfolgreichem Abschluss vielfältige schulische und berufliche Perspektiven aufzeigen

Die Schule trägt allerdings den Namen „Hauptschule“, was viele Eltern von einer Anmeldung abhält. Die Politik hat in den letzten Jahren für eine sehr gute Ausstattung gesorgt: Die Chemie- und Physikräume wurden renoviert und endlich gibt es eine Leichtathletikanlage. Dieses Angebot sollte eigentlich noch mehr Wachtberger Schülerinnen und Schülern zugute kommen. Eine neu zu gründende Gesamtschule wäre aus unserer Sicht die beste Lösung, muss aber auch den Elternwillen und die Interessen der Schulen in Bonn und Meckenheim berücksichtigen.

„All diese Faktoren wollen wir nach den Sommerferien genauer unter die Lupe nehmen“, erklärt Jutta Danylow, bildungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion in Wachtberg. „Fachleute, interessierte Eltern und Politiker müssen an einen Tisch geholt werden, um gemeinsam über unsere Bildungslandschaft und ihre Zukunft zu diskutieren. Als Einstieg in dieses wichtige Thema werden wir noch in diesem Jahr einen Informations- und Diskussionsabend für alle interessierten Bürgerinnen und Bürger veranstalten.“