Die Fraktionsmitglieder der CDU sind überzeugt: Sie bohren das ganz dicke Brett, indem sie aus unserer profilierten Hauptschule (Hans-Dietrich-Genscher-Schule, kurz HDG-Schule) eine Realschule machen. Zwar kann man an der HDG-Schule schon jetzt den mittleren Schulabschluss erwerben, doch sie darf sich nicht Realschule nennen. Leider entspricht die Darstellung der CDU nicht dem, was interfraktionell diskutiert und einstimmig beschlossen wurde. 

Doch der Reihe nach: In den letzten Jahren gab es hohe Anmeldezahlen an der Meckenheimer Realschule. So zeichnete sich bereits ab, dass es für Wachtberger Kinder schwierig werden könnte, dort aufgenommen zu werden. Die Meckenheimer Verwaltung schlug zuletzt der Gemeinde Wachtberg eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung vor, in der eine jährliche Zahlung in Höhe eines sechsstelligen Betrags für die Beschulung von Kindern aus Wachtberg gefordert wurde.

Jutta Danylow, bildungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion und Ratskandidatin für Niederbachem, ergriff die Initiative und organisierte mehrere fraktionsübergreifende Gespräche, die zu einem gemeinsamen Arbeitsauftrag an die Wachtberger Verwaltung führten. Diese soll die Möglichkeiten prüfen, an der bestehenden Hauptschule einen „echten“ Realschulzweig zu installieren, an dem ab Klasse 5 nach dem Lehrplan einer Realschule unterrichtet wird. Der Rat verabschiedete daraufhin einstimmig eine Resolution an das Ministerium für Schule und Bildung in Düsseldorf zur „Errichtung eines Realschulzweiges an der HDG-Schule.

Wohlgemerkt: Mit der Resolution wird nicht die Umwandlung in eine Realschule gefordert. Dann hätten wir nämlich keine Hauptschule mehr. Eine Änderung im Schulgesetz oder ein Schulversuch sollen ermöglichen, dass an die bestehende Hauptschule ein echter Realschulzweig angegliedert wird.  Die Realisierung dieser Vorstellung liegt jetzt in der Hand der Verwaltung, die sich bei den entsprechenden Stellen dafür einsetzen muss.