Wachtberg will 2035, spätestens 2045, klimaneutral sein. An 2035 glaubt niemand so recht, aber auch für 2045 sind große Anstrengungen nötig. Externe Büros wurden und werden mit der Erstellung von Konzepten beauftragt. So gibt es ein „Klimaschutzteilkonzept zur Klimaanpassung“, das Klimaneutralitätskonzept ist noch in Arbeit. Für die gesetzlich vorgeschriebene kommunale Wärmeplanung soll noch in diesem Jahr ein Ergebnis vorliegen, das auch für die privaten Haushalte praktikable Lösungen für die Heizung der Zukunft aufzeigt.

An Konzepten mangelt es also nicht, aber sie müssen auch umgesetzt werden. Dafür brauchen wir zum einen Menschen in der Verwaltung. Stellen für Klimaschutzmanagement, Klimafolgenmanagement und Umweltschutz sind vorhanden, aber nicht besetzt. Wir brauchen aber auch eine kluge Politik, die die richtigen Weichen stellt.

Für kurze Zeit sah es so aus, als wollten alle an einem Strang ziehen. Ausgelöst durch einen zweitägigen Workshop der SPD-Wachtberg hatten alle Parteien 2022 gemeinsam einen Arbeitskreis Klimaschutz gegründet. Der Arbeitsauftrag umfasste eine ganze Reihe von Themenfeldern. Den Vorsitz übernahm die CDU, die Mehrheitsverhältnisse wurden abgebildet. Nach zwei Sitzungen war die Sache dann erledigt, mangels Arbeitsauftrag, so die Aussage der Regierungsmehrheit. Unsere Bemühungen, den Arbeitskreis fortzuführen, wurden zwar von den Oppositionsparteien unterstützt, scheiterten aber an der Mehrheit von CDU und Grünen.

Ein zentraler Akteur wurde bisher von der CDU/Grünen-Mehrheit ignoriert: Die Menschen, die hier leben. Wir brauchen ein offenes Format zur Beteiligung aller an der Energiewende, das über punktuelle Befragungen und Informationsveranstaltungen hinausgeht. So schaffen wir nicht nur Akzeptanz, sondern profitieren auch vom Wissen aller Bürgerinnen und Bürger. Ein solches Format zu entwickeln, ist unser Ziel.