Balkonsolarantrag der SPD im Ausschuss für Umwelt, Klimaschutz und Mobilität abgelehnt.


Wachtberg, 16. Mai. Photovoltaik in Form von sogenannten Balkonkraftwerken bietet vor allem Mietern die Möglichkeit, Stromkosten zu sparen und einen Beitrag zur Energiewende und Klimaneutralität zu leisten. 10.000 € Fördersumme wären laut gut investiert, um unsere ehrgeizigen Klimaschutzziele zu erreichen. Damit könnten 50 600 Watt-Anlagen mit 200 € gefördert werden, was immerhin rund 20 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen würde. Die Idee ist nicht neu, viele Kommunen haben solche Programme. Und die Bürgerinnen und Bürger nehmen sie auch gerne in Anspruch. Das entsprechende Programm des Rhein-Sieg-Kreises ist hoffnungslos überbucht. Die enewa, unser lokaler Anbieter im Mehrheitsbesitz der Gemeinde fördert auch, aber nur die eigenen Kunden mit 100 € pro Anlage. Das sind 30 Prozent der Haushalte, die Kunden anderer Versorger sind ausgeschlossen.

Bildunterschrift:  Gut für Klima und Geldbeutel – Balkonsolar im Einsatz, Foto: SPD-Wachtberg

Bei der schwarz-grünen Mehrheit und der FDP stieß die Idee jedoch auf wenig Gegenliebe. Das Geld solle besser in Freiflächensolaranlagen investiert werden, was bei einer Summe von 10.000 € unrealistisch erscheine, so eines der Gegenargumente. Oliver Henkel von den Grünen war der Meinung, dass Balkonsolar bereits gut genug gefördert werde. Die Anlage amortisiere sich nach drei Jahren, eine Förderung sei daher wirtschaftlich nicht notwendig. Nicht nur er wollte Mitnahmeeffekte ausschließen.

Für weite Teile der Wachtberger Politik scheint es bei uns nur Hausbesitzer mit gutem finanziellen Hintergrund zu geben. Vergessen werden dabei die Mieter, die nicht auf staatliche Förderprogramme zurückgreifen können und für die 200 € Zuschuss eine spürbare Entlastung bedeuten. Klimaschutz muss für alle bezahlbar sein. Das ist uns wichtig und dafür kann man unserer Meinung nach auch einige Mitnahmeeffekte in Kauf nehmen. Auf jeden Fall hätte das Programm einen Anreiz geschaffen. Diese Chance ist nun vertan.